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Parodontologie

Was ist Parodontitis?

Die Parodontitis, im Volksmund auch Parodontose genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie ist sehr verbreitet im erwachsenen Gebiss. Ursache der Entzündung sind bakterielle Beläge, die sich auf der Zahnoberfläche als Zahnbelag (Plaque) ablagern. Wird die Plaque nicht entfernt verhärtet sie zu Zahnstein, der dann sehr fest auf der Zahnoberfläche haftet. Zunächst betrifft die Infektion nur das Zahnfleisch, später ist auch der angrenzende Kieferknochen betroffen. Durch den entzündlichen Abbau des Knochens bilden sich Taschen um die Zähne herum, in denen sich die Bakterien besonders gut ansiedeln. Es bilden sich ein bakterieller Biofilm und Konkremente (sehr harter Zahnstein in der Tiefe der Taschen), die nicht mehr durch „normales“ Zähneputzen entfernt werden können. Ohne Behandlung steht am Ende der Verlust der Zähne. Die Parodontitis ist in der Regel eine völlig schmerzfreie, chronische Entzündung die mehrere oder sogar alle Zähne betrifft. Häufig wird erst aufgrund von Zahnlockerungen bemerkt, daß etwas nicht in Ordnung ist. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erkrankung jedoch schon sehr weit fortgeschritten.

Die chronische Entzündung kann sich auf Dauer auch negativ auf den gesamten Körper auswirken. So werden Zusammenhänge zwischen der Parodontitis und verschiedenen Allgemeinerkrankungen diskutiert. (z.B. Arteriosklerose, Rheuma und Diabetes).

Was ist zu tun?

Man kann Parodontitis behandeln! Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung des Zahnhalteapparates dauerhaft zu beseitigen. Gelingt dies, kann ein weiterer Knochenverlust vermieden und die betroffenen Zähne erhalten werden. Einmal verloren gegangener Knochen lässt sich jedoch kaum zurückgewinnen. Daher ist es sehr wichtig die Parodontitis möglichst früh zu erkennen und zu behandeln. Hierzu hat sich ein Vorgehen in drei Phasen bewährt.

  1. Erheben der notwendigen Befunde, Einstufung des individuellen Risikos und Einschätzen der Prognose für eine mögliche Therapie. Anschließend erfolgt die Antragstellung bei der gesetzlichen Krankenkasse (bei privat versicherten Patienten nicht erforderlich).
  2. Nach der Genehmigung erfolgt ein aufklärendes Therapiegespräch und eine intensive Mundhygieneunterweisung. Hier soll der Patient für seine Erkrankung sensibilisiert und eine effektive individuelle Zahnpflege erlernt werden.
  3. Antinfektiöse Therapie: Hier reinigt der Zahnarzt (in der Regel unter lokaler Betäubung) die Zahnoberflächen und die Zahnfleischtaschen und entfernt Plaque, Zahnstein, Konkremente und den schädlichen Biofilm.
  4. Im Anschluss erfolgen für die Dauer von zwei Jahren regelmäßige Nachkontrollen. Dies ist wichtig, da die Motivation zur Zahnpflege in der Regel im Lauf der Zeit wieder nachlässt. Es hat sich gezeigt, dass regelmäßige Remotivationen und Reinstruktionen für den Therapieerfolg entscheidend sind. Darüber hinaus erfolgt ein Vergleich der aktuellen Befunde mit den Ausgangswerten und eine erneute Riskoeinstufung. Bei wieder auftretenden Entzündungen kann dann zeitnah eingegriffen werden.

Die gesamte Behandlung wird innerhalb dieser Zwei Jahre von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.

Haben Sie Fragen zu Parodontitis? Wir beraten Sie gern. Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns.

Weitere Informationen erhalten Sie auch in der Patienten-Info der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. (DGP).